Hoch über Habkern liegt das Naturschutzgebiet Hohgant-Seefeld. Zusammen mit der angrenzenden Lombachalp bildet es eines der grössten Moorgebiete der Schweiz mit mehr als 80km2. Das Gebiet Seefeld ist geprägt von einer sanften Hügellandschaft mit vielen kleinen mystischen Mooren. Weiter oben gegen die Waldgrenze hat es nur noch einige kleine Fichten und verwachsene Bergföhre, die zwischen den Karrenfelder heraus wachsen.
Meine Eltern haben schon lange davon geschwärmt, wie toll diese Gebiet sein soll. Ich habe erst wenige Bilder und Berichte von dort gesehen. Vermutlich ist das Gebiet halt nicht auf jeder Todo-Liste zu finden und immer noch ein ein Geheimtipp. Die Weitläufigkeit des Gebiets und die Erreichbarkeit spielen sicher auch noch eine Rolle.
Bereits bei der Planung mussten einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Man darf sich im Naturschutzgebiet nicht nachts aufhalten und schon erst gar nicht Campieren, was viele oft vergessen.
Leider können meine Elteren wegen eines Planwechsels nicht mitkommen. So klingelt bei uns um 2:30 Uhr der Wecker und kurze Zeit später fahren wir mit dem Auto in Richtung Interlaken. Zu Fuss geht es noch im Dunkeln zwei Stunden über Stock und Stein, bevor wir am Rande des Naturschutzgebietes angelangt sind. Unten im Justistal sind die Laute der Hirsche zu hören die jetzt Hochsaison haben. Nun ist langsm Tag und es beginnt die Morgendämmerung. Weiter geht es durch das Wagenmoos hoch zu den Karrenfelder. Per Zufall finde ich eine geeignete Stelle, als sich der Himmel im Osten langsam gelb verfärbt. Der Boden der Karrenfelder ist teils noch von einem Hauch Schnee bedeckt, der durch die Schlechtwetterfront der letzten Tage liegen blieb. Ein super Kontrast zum Fotografieren. Ich erkunde die zauberhafte Umgebung zwischen Karrenfelder und Bergföhren. Ich nehme eine paar Fotos von den umliegenden Bergen in der Morgendämmerung und will pünktlich zum Sonnenaufgang zurück beim Ausgangsort sein. Das schaffe ich eigentlich, doch der Polfilter auf dem Objektiv bringe ich nicht ab, vermutlich durch die Kälte. So strahlen mir die ersten Sonnenstrahlen bereits ins Gesicht als ich diesen lösen kann – meine Kraftausdrücke sind laut und vermutlich noch in Interlaken zu hören. Dennoch nehme ich ein paar Fotos mit der aufgehenden Sonne.
Der Rückweg ist lange, wir geniessen dabei die ersten Vorboten des Herbstes. Die kleinen Sträucher verfärben sich langsam in rot und gelbe Farben und die Luft riecht frisch – Meine Lieblingszeit hat begonnen. Zufrieden aber müde fahren wir nach Hause. Nun ist eine Dusche angesagt und dann ab ins Bett, es ist zwölf Uhr Mittags 😉
Morgendämmerung
Eiger, Mönch und Jungfrau
Erstes Licht in den Berner Alpen
Sonnenaufgang

Baum im Morgenlicht

Erste Licht trifft auf das Seefeld