Der grosse Moorsee im Jura ist zu jeder Jahreszeit ein Bijou. Dies im verschneiten Winter ohne zugefrorenem See zu erleben, ist nicht alltäglich. Entweder hat man Anfangs Winter Glück, oder eben wie ich, Anfangs April.
Ich fahre früh am Morgen durch die dunkle Nacht. Kurz vor dem Parkplatz zeigt das Thermometer -18°C und ich fahre sehr behutsam, da die Strasse vereist ist. Die ersten Tritte im Neuschnee knirschen, der Schnee ist vereist und ab und zu glatt. Dick eingepackt schleiche ich um den See und suche nach einer Stelle, an der sich die Sterne an der Wasseroberfläche spiegeln. Nach kurter Zeit finde ich auch die Position der Milchstrasse – es ist bald 5 Uhr. Im Dunkeln versuche ich die Einstellungen an der Kamera vorzunehmen. Erst Zuhause bemerke ich, dass viele Bilder unscharf sind, da ich den Fokus vermutlich unbemerkt verstellt habe. Oh wie ich mich vor dem Bildschirm darüber geärgert habe. Aber das ist auch Alltag – es gibt Momente in der die Kamera nicht jeden Moment einfangen kann.
Nun heisst es warten, bis die Dämmerung beginnt. Ich setze mich auf den Steg und geniesse die Ruhe um den See. Die kleine Oase ist schon einzigartig. Das erste Dämmerungslicht wird mit der blauen Stunde sichtbar. Nun gebe ich nochmals alles um ein paar Bilder zu machen. Kurz bevor die Sonne aufgeht, kommen noch zwei weitere Fotografen an den See. Die ersten wärmenden Strahlen erleuchten die Nebelschwaden auf dem See- einfach herrlich. Nun ist es Zeit nach Hause zu gehen, die Arbeit ruft.
Für mich darf der Frühling nun starten.
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