Es geht langsam auf den längsten Tag des Jahres zu, doch in der hoch gelegenen Moorlandschaft zeigen sich die frischen grünen Blätter erst jetzt. Bereits um halb sechs geht die Sonne auf – für mich eigentlich zu früh, um schon wach zu sein. Doch an diesem Morgen nehme ich den Kompromiss mit der Müdigkeit in Kauf.
Angesichts der frostigen Morgenkälte rechne ich mit Nebelschwaden über dem Moor, doch sie ziehen sich stattdessen über die davor liegenden Ackerflächen. Ich beeile mich – die hoch liegenden Wolken beginnen bereits, im ersten Licht des Tages zu leuchten.
Ich stehe nun auf dem hölzernen Steg, der sich über das Moor zieht. Der Himmel erstrahlt in den schönsten Farben des Morgens – von sattem Rot bis hin zu leuchtendem Gelb. Das helle Grün der weissen Birken bildet einen wunderbaren Kontrast und verleiht den Bildern eine fast poppige, teils grelle Wirkung.
Mit Gummistiefeln an den Füssen bin ich gut ausgerüstet, um dem frostigen Boden zu trotzen – zumindest bleiben die Füsse halbwegs trocken, auch wenn die Zehen schnell auskühlen. Heute nehme ich erneut einen Zeitraffer auf – Teil eines Projekts, das im Sommer erscheinen wird.
Als ich fertig bin, geniesse ich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und bin zufrieden mit diesem besonderen Morgen.