Ich stampfe hastig durch den tiefen Schnee, rauf auf den Hügel. Nach einer falschen Routenwahl bin ich heute etwas spät dran. Die Lunge schmerzt infolge der kalten Luft, doch das Licht heute Abend ist fantastisch.
Heuete Abend? Eigentlich ist es erst Nachmittag, aber die Tage hier in Lappland um die Wintersonnenwende sind kurz. Erst nach 10 Uhr wird es Tag und kurz nach 15 Uhr wird es wieder Nacht. Die Dämmerungen sind zwar lange und wunderschön, der Tagesrythmus ist aber gewöhnungsbedürftig.
So stehe ich nun hier oben auf dem Kukas, die Rundsicht ist herrlich. Der Himmel ist mit wenigen Wolken überzogen, die Sicht schweift über die endlos wirkenden verschneiten Wälder – Weiss soweit das Auge reicht. Das ist Lappland im Winter. Der Schnee an den Bäumen ist tief gefroren und mein Körper erfährt fast dasselbe. Man muss in Bewegung bleiben um nicht abzukühlen.
Zurück im kleinen Häuschen wird die Sauna gestartet und vom Herd steigt feiner Essengeruch hoch. Kaum ist es Nacht, ziehen sich die Leute in ihre vier Wände zurück. Temperaturen in den Senken von bis zu -30°C lassen die den Atem schnell gefrieren. Die Tage sind kurz und mit Langlauf, Schneeschuh- und Winterlaufen mit Aktivitäten gefüllt. So ist am Abend entspannen und geniessen angesagt.
Wir geniessen den letzten Abend mit einer Nachtwanderung auf dem Kuer, als pünktlich zum neuen Jahr noch kurz ein Nordlicht den Himmel streift. Dieses Jahr haben wir nur schwache Nordlichtsichtungen. So bleibt uns diese zum Neujahr in besonderer Erinnerung.
Das Abenteuer ist bereits zu Ende und wir freuen uns nun auf schneereiche Tage in der Schweiz.
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