Vor einigen Jahren begab ich mich gemeinsam mit Roger Spring auf eine Tour zu den beeindruckendsten Wasserfällen im nahegelegenen französischen Jura-Gebirge. Aufgrund der damals anhaltenden Trockenheit waren die Wassermengen eher bescheiden. Dennoch hatte mich einer der Wasserfälle besonders fasziniert.
Entschlossen, ihn in diesem Herbst erneut zu besuchen, begebe ich mich auf die knapp zweistündige Autofahrt von Bern in ein verschlafenes Dorf, gefolgt von einem 15-minütigen Fussmarsch zu diesem majestätischen Wasserfall. Das Wetter ist unbeständig, und der Regen hatte gerade erst aufgehört. Nach zwei Tagen Regen erwarte ich einen wilden und reissenden Fluss. Der Wanderweg führt mich tief in den Wald, und ich kann bereits das tosende Geräusch hören, das eher an einen Fluss als an einen Bach erinnert. Als ich schliesslich das Ufer erreiche, sehe ich, dass es überflutet ist, und die Wassermengen sind gewaltig. Die herbstlichen Farben leuchteten in voller Pracht, und so mache ich mich mit grosser Freude auf den Weg zum Wasserfall.
Oben angekommen, kann ich kaum bis zu ihm gelangen, da die Gischt in der Umgebung enorm ist und Wasser in alle Richtungen spritzt. Daher entscheide ich mich, weiter unten sicherere Standorte für einige Fotos zu suchen. Mit gebührendem Abstand zum wilden Wasser gelingen mir beeindruckende Aufnahmen, eingebettet in die herbstliche Pracht des Waldes. Genau so hatte ich mir die Bilder vorgestellt: atemberaubend.
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