Wir wurden vorgewarnt: Crowds (4 Millionen Touristen pro Jahr, die Hälfte im Juli/August). Der Yellowstone Nationalpark ist das Juwel in der Yellowstone Region. Die dampfenden Geysire und farbigen Bassins im Süden und dem goldigen Canyon und den vielen Wildtieren in den Tälern im Norden.
Aber jetzt mal von Anfang an. Nach dem Problem mit Campingplätzen in den vorderen Nationalparks, haben wir uns entschieden, die Campingplätze im Voraus zu buchen. Mit Müh und Not erhielten wir eine Woche vorher dann Übernachtungsmöglichkeiten, jedoch komplett an anderen Orten als geplant und in anderer Reihenfolge. Die Folge war etliche Automeilen mehr als geplant, jedoch keinen Stress am Morgen beim finden eines Campingplatzes ohne Reservation.
Bereits nach dem Nordwestlichen Parkeingang konnten wir dank eines Insider-Tipps am frühen morgen im Boiling River baden. An diesem Punkt fliesst eine heisse Quelle in einen normalen Fluss. Da die warme Quelle zu warm wäre und aus einem empfindlichen Ökosytem (Bakterien) besteht, kann und darf man nicht direkt in diesem Wasser baden. Der Mix aus beiden Gewässern ist aber perfekt und erwärmt die kalten Camping-Muskeln.
Die vielen Touristen im Park waren aber bereits auf dem Weg zum ersten Campingplatz vorhanden. Sobald man auf der Strasse auf einen stehenden Autokonvoi fuhr, war klar: Wildlife! Am Anfang noch lustig, gegen Ende mühsam, da die Meisten ab diesem Zeitpunkt das Hirn ausschalten. Parkiert wird wo Asphalt ist oder sein sollte, gefahren wir wie auf einer Geisterbahn. Bereits auf den ersten Meilen im Park sahen wir wieder einmal ein Schwarzbär mit zwei Jungen. Danach folgte der erste Besuch des schönen Lamar-Valley, um die Gegend für spätere Fotosujets zu abzusuchen. Zum ersten Mal sahen wir Bisons oder Buffalos wie die Amerikaner sagen. Mit bis zu 2’000kg schwer und ca. 50km/h schnell, verletzen Bisons mehr (Foto-)Touristen als Bären. Die kolossale Grösse und das urchige Gebrüll ist vor allem für Christine ein Grund zur Sorge (fast wie bei den Bären). Vor allem wenn diese Tiere dann auch noch mitten in der Nacht auf dem Campingplatz neben dem Zelt weiden…
Junger Schwarzbär
Bison im Hayden Valley
Bison im Hayden Valley
Augenkontakt
Am Anfang unserer Reise durch den Park waren die Tage schön und sehr warm mit abendlichen Gewitter. Das Wetter war ideal zum Erkunden der Bassins mit den unzähligen Geysiren, warmen Quellen und Schlammpots. Der Geruch von verfaulten Eiern prägte vor allem der südliche Teil des Parks. Meistens sind aber die Sehenswürdigkeiten mit Boardwalks und vielen Touristen versehen. Nur im fast unbekanntem Pocket Bassin ist dies nicht der Fall. Ohne Abschreckungen und Gedränge kann man am Rande der Bassins in die Tiefe gucken und Geysire aus direkter Nähe betrachten. Nicht ganz ungefährlich aber sehr schön für das Auge.
Mammoth Terraces
Baumreflektion
Grand Prismatic Spring
Morning Glory Pool
White Dome Geyser
Reflektion in einer heissen Quelle
Ein anderer Trick die vielen Touristen hinter sich zu lassen, sind die Wanderschuhe anzuziehen und die vielen abwechslungsreichen Wanderwege zu erkunden. Dies war dann durch die Woche eine unserer Hauptbeschäftigungen und verhalf uns einige einzigartige Bijous zu bestaunen. Auf dem Plan standen unter anderem der Lone Star Geysir, das Pelikan Valley oder die Fairy Falls. Bei den Geysiren musste man man oft bis zu einer Eruption mit Geduld üben. Zum Beispiel der Lone Star Geysir speit nur etwa alle 3 Stunden heisses Wasser aus, dies heisst dann in unserem Fall, 2.5h Stunden warten…
Lone Star Geyser
Bär, Bison, Bieber, Bighornsheep, Antilope, Elch, Reh, Hirsch, Seeadler, stopp; da fehlt das Raubtier des Yellowstone, der Wolf. Um den sehr intelligenten und scheuen Wolf, meist im Rudel, zu sehen und ihn erfolgreich vor die Linse zu bekommen, dies ist in der freien Natur ohne Ortskenntnisse eine Herausforderung. Dies bedeutet mit dem Auto am Morgen oder am Abend in das Lamar- oder Hayden-Valley zu fahren und nach Personen mit Teleskopen Ausschau zu halten. Trotz drei Versuchen (Zwei mal morgens um 6 Uhr und ein mal Abends um 8 Uhr), hatten wir keinen Sicht-Erfolg 🙁 Heute durften wir aber von unseren pensionieren Zeltnachbarn erfahren, dass diese am selben Morgen am selben Ort, vermutlich fünf Minuten später fünf Wölfe gesichtet hatten, was Sie mit einem Foto beweisen konnten. Wir waren soooo was von neidisch und ein bisschen niedergeschlagen, dass wir unser Ziel nur so knapp verfehlt hatten. Jedoch konnten wir am selben Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang geniessen.
Weisskopfseeadler
Weisskopfseeadler im Flug
Wapiti im Morgennebel
Bison m Morgennebel
Weisse Pelikane
Wasserfall Lower Falls Grand Canyon
Yellowstone River in der Morgendämmerung
Sonnenuntergang über dem Yellowstone River
Sonnenaufgang im Lamar Valley
Guten Morgen Yellowstone National Park
Nun sind wir hier in der Lodge des Canyon Villages am Ende unserer Reise durch den Yellowstone National Park angekommen und geniessen in der warmen Stube ein Grand Teton Amber Bier. Genau dort geht unsere Reise weiter. Wir sehen uns im Grand Teton National Park…