Bevor es in Richtung südliches Utah ging, machten wir einen Zwischenstopp in Salt Lake City, der Mormonen Hauptstadt. Haarschneiden, Pediküre, Kino, relaxen, usw. sowie ein Besuch des Tempelsquares im Herzen der Stadt, rundeten unser Tagesprogramm ab.
Die folgenden drei Nationalparks befinden sich alle auf dem >2000 m.ü.M Colorado Plateau und sind ausschliesslich Hochwüsten. Das Klima ist dementsprechend im Sommer sehr heiss und im Winter kommt es oft zum Schneefall über den bekannten Wahrzeichen. Wir hatten Glück, dass wir noch gerade vor dem Monsun dieses Gebiet durchquerten, danach sind meist die Strassen in den Parks mit normalen PKWs aufgrund von Überschwemmungen tagelang nicht mehr befahrbar. Das Colorado Plateau beseht hauptsächlich aus aufgetürmten Steinformationen, tiefen Canyons und Sand in aller Farbenvielfalt. Die Landschaft ist durch roten Sandstein mit weissen und gelben Partien geprägt. Die Mineralien und Erze sorgen dann mit Violet, Blau und Grün für einen sehr schönen Kontrast.
Arches Nationalpark
In Moab, einer Touristenstadt welche zwischen dem Arches und Canyonlands Nationalpark liegt, haben wir für eine Woche unser Zelt aufgeschlagen. Arches ist mit dem Utah Wahrzeichen, dem Delicate Arch, viel bekannter und ein verhältnissmässig kleiner Nationalpark, deshalb auch viel einfacher zum erkunden. Die Zeit reichte aus um alle interessanten Fotoplätze zu scouten um den optimalen Zeitpunkt der Szene zu bestimmen. Unter anderem machten wir eine Sunset Tour zur Delicate Arch, welche sehr einfach mit einer eintstündigen Wanderung zu begehen ist. Dementsprechend viele Touristen waren zu diesem Zeitpunkt am selben Ort um den wundervollen Sonnenuntergang zu bestaunen.
Delicate Arch nach dem Sonnenuntergang
Für uns galt es zusätzlich noch herauszufinden, wie der Weg in der dunklen Nacht zu begehen ist. Wir haben diesen Teil der Reise auf die Neumondphase gelegt, da die umliegenden Parks weit weg von grossen Lichtquellen sind und deshalb praktisch keine Lichtverschmutzung herrscht. In der Nacht kann man dann umgeben von Felsformationen und Steinen, die beim Eindunklen durch Ihre skurrilen Silhouetten wie ausserirdisch wirken, von blossem Auge die Milchstrasse, tausende Sterne, unzählige Sternschnuppen des Perseiden Kometen und zum Beispiele die Andromeda Galaxy bestaunen. Am Tag nach dem Scouting spielte dann dass Wetter auch mit und der Himmel war klar und wolkenlos. Die Touristen, welche auf dem Rückweg vom Sonnenuntergang der Delicate Arch waren, hatten oft ein müdes Lächeln für uns übrig. Die meisten dachten wohl, dass wir zu spät unterwegs seien und den Sonnenuntergang verpasst haben. Am Ziel angekommen bemerkten wir, dass wir nicht die Einzigen waren, die an diesem Tag den gleichen Plan hatten. Wir teilten die Nacht mit etwa 20 anderen Fotographen. Nichts desto trotz konnten wir in dieser Nacht folgende Bilder festhalten.
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Delicate Arch unter dem Sternenhimmel[/one_half_first]
Double Arch unter den Sternen
Balanced Rock unter den Sternen
Am nächsten Tag ging es am Morgen früh zu einer Entdeckungsreise durch den hinteren Teil des Parks, zur Landscape und Double O Arch. Der dazugehörige Weg durch Devils Garden hat seinen Ruf echt verdient. Es ist gar nicht so einfach und ungefährlich durch das Klippen-Labyrinth, welches nicht markiert ist (primitiv Trail), zu finden. Gegen Mittag erreichte das Thermometer Temperaturen von über 35°C. Da wir aber sehr früh gestartet sind, waren wir diesen Temperaturen nicht sehr lange ausgesetzt. Trotzdem schoss unser Trinkwasserbedarf in diesen Tagen auf mehr als 4 Liter pro Person in die Höhe.
Landscape Arch
Landschafts Panorama
Sandstein Platten
Mit einigen Wanderungen konnten wir an den restlichen Tagen zum Sonnenauf- und Untergang die anderen Teile des Parks erkunden. Am letzten Tag hatten wir die Chance genutzt mit einem Ranger den Fiery Furnace Trail zu machen, welcher aufgrund der Schwierigkeit nur mit Permit zu erkunden ist. Der Ranger konnte uns sehr viel Interessantes über die Biodiversität der brach ausschauenden Wüste vermitteln. Zum Beispiel wird die ganze Hochwüste von einer Biological Soil Crust bedeckt. Diese schwarze Kruste besteht aus Algen, Pilzen und Bakterien welche Nässe speichern können. Somit bildet dies die Grundlage für alles Leben in der Wüste und bindet den Boden zusammen. Zur Bildung einer solchen Kruste werden zwischen 50-250 Jahre benötigt. Durch einen Fusstritt kann dies zerstört werden und benötigt dann wieder 50-250 Jahre zur Regeneration. Darum – stay on the trail! Chriges neues Lieblingstier ist das Bärtierchen, welches unter anderem in grossen Wasserlöchern vorkommt. Eine Eigenschaft der Tiere ist ein todesähnlicher Zustand um extreme Situationen zur überleben, welcher bis zu 100 Jahre andauern kann…Die lustigen Tardigrades wurden sogar ins All gesendet und überlebten als einzige Tiere Outer Space während ungefähr 10 Tagen mit minus Temperaturen von -200 C. Sehr faszinierend und beeindruckend was man so alles bei einer Wanderung lernt.
Turret Arch durch die North Window Arch
Sonnenaufgang bei der South Window Arch
Morning Glory Natural Bridge
Corona Arch
Corona und Bowtie Arch
Da wir vor 2 Jahren am Lake Tahoe unseren Ballonflug nicht machen konnten, haben wir uns entschieden diesen nun in Canyonlands nachzuholen. Über der Wüste und mit diesen Steinformationen war es wirklich ein tolles Erlebnis. Ballonfliegen ist ruhig und sehr gemütlich und du hast viel mehr Zeit alles anzuschauen. Da man nie weiss ob man vorwärts kommt (hat es genug Wind?) und wo und wie man landen wird, ist es auch ein bisschen abenteuerlich. Wir hatten nicht allzuviel Wind und kamen sehr gemächlich vorwärts was uns dann auch eine sichere Landung gewährleistet hat.
Eine andere Perspektive des Arches National Park
Arches National Park von oben
Farbige Hügel
Der Canyonlands Nationalpark ist in vier Distrikte unterteilt – Island in the Sky, The Needles, The Maze und Horseshoe Canyon Unit. Aufgrund der Zeit und der Möglichkeiten, da the Maze nur mit einem High-clearance car befahrbar ist und zu den schwierigsten Offroad Strecken der Welt gehört (Keine Firma auf der Welt bietet dort eine Abschleppdienst an!), konnten wir nur Island in the Sky und The Needles District erkunden. Wie der Name des Nationalparks sagt ist der Parks mit tiefen Canyons durchzogen, welche sich am Morgen und am Abend mit dem Licht der Sonne tief rot färben.
Dead Horse Point
Der Island in the Sky Teil ist der meist besuchte und am einfachsten zu erkundende Teil. An einem kalten Morgen, etwa um fünf Uhr fuhren wir los um die Mesa Arch beim Sonnenaufgang zu bestaunen. Mit zwei anderen Personen waren wir dann die ersten beim Spot und es gesellten sich nach und nach noch eine handvoll Leute dazu. Normalerweise ist dieser Ort am frühen Morgen sehr gut besucht, darum hatten wir hier grosses Glück und konnten den magischen ruhigen Moment des Sonnenaufgangs mit nur wenigen Leuten teilen. Das Timing und der Standort der ersten Sonnenstrahlen waren perfekt und leuchteten die Szene unter der Arch ideal aus.
Sonnenaufgang in der Mesa Arch
Mesa Arch
Dank eines Tipps von einem Fotographen aus Salt Lake City machten wir uns nach unserem Aufenthalt in Moab in den südlichen The Needles District auf um dort in den Chesler Park zu wandern. Bereits der Zeltplatz war genial und dessen Umgebung war atemberaubend.
Am frühen Morgen machten wir uns dann auf den Weg zum Chseler Park via Elephant Hill. Da der Joint Trail mit 5-7h und18km angegeben wurde machten wir uns auf was Grösseres gefasst. Nach etwa 4km erreichten wir über eine Schlucht das Innere des Cheslers Parks. Die ersten Eindrücke haben uns schlicht umgehauen.
Sonnenuntergang in the Needles District
Der 10km Loop führt dann über Wiesen, über Steinplatten, durch sehr schmale Slot-Canyons und war führ uns das absolute Wander-Highlight der bisherigen Reise. Hier werden wir noch einmal zurückkommen, versprochen!
Chesler Park
Reflektierende Needles
Sturm über the Needles
Blick durch den Felsspalt
Newspaper Rock
Natural Bridges Monument Park
Der Natural Bridges Monument Park ist ein sehr kleiner Nationalpark im südlichen Utah. Er besteht lediglich aus einem 9-Miles-Scenic-Drive-Loop und einer Wanderstrecke von 14km welche die Wahrzeichen des Parkes, die drei natürlichen Sandsteinbrücken verbindet.
Owachomo Bridge
Sipapu Bridge
Für dies zu bewältigen hatten wir zwei Tage eingeplant. Das eigentliche Highligth des Parkes war aber in der Nacht. Am 25. August war Neumond und da dies der erste International Dark Sky Park der Welt ist, waren unsere Erwartungen sehr gross. In der Nacht machten wir uns dann zur ältesten Sandsteinbrücke Owachomo Bridge auf um die Milchstrasse und den Sternenhimmel zu bestaunen. Der Nachteinsatz hat sich wieder einmal gelohnt und wir genossen einen unbeschreiblichen Sternenhimmel.
Milkyway unter der Owachomo Bridge
Nach den vielen Arches und Bridges machen wir uns nun in Richtung Monument Valley und Page auf um weiter Richtung Las Vegas zu kommen.