Es ist ein überaus warmes Spätsommerwochenende, und endlich haben wir wieder Zeit, in die Berge zu fahren. Zu dritt begeben wir uns ins Wallis, mit dem Ziel, die bereits mehrmals besuchten Bergseen aufzusuchen.
Der Parkplatz am Ende des Tals ist bereits gut besucht, aber wir finden einen schattigen Platz zum Parken. Obwohl es bereits nach dem Mittag ist, scheint die Sonne stark, und wir schwitzen unter dem schweren Gepäck und dem kleinen Mann in der Trage. Wir machen zahlreiche Pausen, um die Wanderung von etwas mehr als zwei Stunden für alle angenehm zu gestalten. Vor dem Schlussanstieg machen wir eine weitere Rast und dann geht es steil bergauf. Wir sind nicht die Einzigen und erwarten an diesem Wochenende einige Camper oben. Tatsächlich ist dem so. Nach unserer Ankunft zählen wir viele Zelte rund um den ersten See. Zu unserer Überraschung benehmen sich die Menschen sehr höflich und rücksichtsvoll. Schliesslich können wir unser Zelt sogar an unserem Lieblingsplatz aufstellen.
Ich wasche mich kurz im See, während andere gleich ein Bad im klaren, aber eiskalten Wasser nehmen. Es tut gut, den getrockneten Schweiss loszuwerden. Das zuhause vorbereitete Chili schmeckt nach dem Erwärmen über dem Kocher köstlich und noch besser als am Vortag. Kurz nach dem letzten Bissen verschwindet die Sonne dann schon hinter der Bergkette, und es wird etwas kühler. Doch entgegen der üblichen Jahreszeit ist es in dieser Höhe in der Nacht nur etwa 10 Grad kalt. Das Abendlicht taucht den Himmel in pinke Farben, und es wird rasch dunkel.
Wir begeben uns ins Zelt, und schon vor 9 Uhr liege ich im Tiefschlaf. Die Nacht ist zwar unruhig, dennoch stehe ich um 6 Uhr auf und begebe mich zur hinteren Seite des Sees. Von hier aus spiegeln sich die Berge wie in einem Fenster. In den letzten Besuchen dieser Gegend kam am Morgen immer Wind auf, der Wellen auf dem See verursachte und die Spiegelung zerstörte. Doch an diesem Morgen ist es absolut windstill und magisch. Bereits vor der Dämmerung zeigt sich das erste Licht an den Bergen, und je heller es wird, desto mehr kommen die frühherbstlichen Farben der Gräser und Moose zur Geltung. Als die Sonne aufgeht, leuchten die ersten Bergspitzen im Morgenlicht, und nach und nach färbt sich die gesamte Bergwand rot.
Bevor es zu mittäglicher Stärke der Sonne kommt, sind wir bereits auf dem Rückweg. Wir begegnen den ersten Tageswanderern und sind froh, als wir das schwere Gepäck am Auto abladen können.
Es war wieder einmal eine herrliche Zeit in den Bergen. Der Herbst steht bald vor der Tür, und darauf freue ich mich besonders.
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Ausgezeichnet!
Freundliche Gruesse aus Japan.
Danke 🙂