Nach einer sehr kurzen Nacht stehe ich hier auf dem Parkplatz am Sustenpass. Nur meine Stirnlampe leuchtet einen hellen Schein in die Dunkelheit. Es ist ruhig an der viel befahrenen Passstrasse, der Verkehr ruht zum Glück in der Nacht.
Ich frage mich, was ich hier mache und dennoch laufe ich los, hinein in die Dunkelheit. Es geht hoch, am Bachlauf entlang. Das Rauschen ist laut, der Wasserlauf wird wohl viel Wasser führen. Der Körper erwacht langsam und kommt auf Touren. Steil geht es weiter hoch, die Sommertemperaturen haben auch die höheren Lagen erreicht. Nach einer Stunde bin ich nur noch im T-Shirt unterwegs, das Gelände ist jetzt oft Weglos. Zum Glück kommt bald die Dämmerung und die Umgebung um mich wird sichtbar. Nach einem steinigen Schlussaufstieg erreiche ich den gesuchten See. Der Schnee ist auf der Schattseite noch nicht ganz weg. Doch mit dem ersten Licht erkenne ich, dass die umliegenden Berge noch tief in den Wolken verborgen sind. Ob diese bis zum Sonnenaufgang frei gelegt sind?
Die Dämmerung im Sommer dauert eine gefühlte Ewigkeit. Ich beobachte den Nebel, der über die Spitzen Steintürmchen gleitet. Der Wunsch, dass dieser verschwindet ist grösser als die Realität. Vom Sonnenaufgang bekomme ich fast nichts mit, die Wolken kommen immer tiefer. So mache ich mich zurück ins Tal. Der Bach ist nun bei Tageslicht gar nicht so imposant, wie er heute morgen klang.
Den Morgen verbringe ich schlafend an der wärmenden Sonne, geniesse das herrliche Wetter und erkunde die Umgebung. Am Abend wage ich das Abenteuer zum See nochmals, diesmal begleiten mich Roger Spring (https://www.rogerspring.ch) und Christian Gehrig (https://www.christiangehrig.com). Die Wolken sind wieder zurück. Doch zum Sonnenuntergang mag die Sonne ab und zu durchscheinen. Ich kann ein paar Szenen im besten Licht fotografieren. Bevor es nun ganz dunkel wird, machen wir uns auf den Rückweg. Es ist schon wieder Stockdunkel, als wir beim Parkplatz ankommen. Jetzt ist es zeit nach Hause zu gehen.
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