Kein Gebäude hat Licht als ich am Morgen durch das Dorf fahre. Die Gegend scheint so verschlafen zu sein wie ich heute morgen.
Vor ein paar Jahren war ich im Sommer am See und habe mir gewünscht, an einem Morgen zum Sonnenaufgang hier her zu kommen. Heute habe ich den Ort als Plan B gewählt und nun bin ich hier. Die Nebelschwaden kommen und gehen, dazwischen ist der Sternenhimmel erkennbar. Ich packe meine Sachen und trotte los. Der Weg führt zuerst hinunter, wo sich ein paar Fischer mit Stirnlampen auf den Seegang vorbereiten. Im Dunkeln geht es weiter zum Steg, wo die Sicht aus Norden auf den See zum Sonnenaufgang perfekt ist.
Am Morgen ist es immer schwierig, eine geeignete Perspektive im Dunklen zu erkennen. Die neuen Kameras haben aber helle Sucher und so erkennt man bereits die Konturen des Bildes. Den Steg nehme ich so ins Bild, dass dieser von unten rechts in die Bildmitte führt. Auf den ersten Bildern fliesst aufgrund der langen Belichtungszeiten der Nebel weich über die Hügelzüge hinter dem See. Nach und nach nimmt das Licht zu und der Saharastaub in der Luft färbt den Himmel zusätzlich ein. Ab und zu quert ein Boot mit Fischern vor mir durch. Es ist ein stiller und schöner Morgen hier am See. Nun aber ab nach Hause, ich muss noch ein wenig Schlafen gehen.
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