Nach einem schönen Abend mit Kollegen und erfrischendem Aare-Schwumm packe ich am späten Abend meine Ausrüstung und fahre ins Berner Oberland. Heute geht es in den Naturpark Diemtigtal, genauer gesagt zum Seebergsee. Dieser liegt im westlichen Teil des Naturparks und ist sehr einfach mit dem Auto zu erreichen.
Über eine zahlungspflichtige schmale Gebirgsstrasse fahre ich in der dunklen Nacht hoch bis zum Parkplatz. Von hier erreicht man den See nach einer kurzen Wanderung. Es ist stockdunkel, nur die Kuhglocken und die Enten auf dem See sind hörbar. Mein Ziel ist heute gegen Mitternacht die Milchstrasse zu fotografieren. Dann sollte das Zentrum der Milchstrasse genau in der Senke zwischen dem Muntiggalm und dem Seehore zu sehen sein. Schon von blossem Auge kann ich dank der geringen Lichtverschmutzung die vielen Sterne der Milchstrasse sehen. Ich muss mich ein wenig beeilen, bald ist es gegen Mitternacht. Ich renne hoch und suche mir eine geeignete Stelle. Und wie zu Hause simuliert steht die Milchstrasse genau dort wie gewünscht. Ich gehe nun weiter nach unten um noch die Spiegelung des Sees auf das Bild zu kriegen. In einem windstillen Moment drücke ich auf den Auslöser, die Sterne spiegeln sich perfekt im See.
Nun bin ich langsam müde. Raus aus dem Schutzgebiet, Schlafmatte aufblasen und ab in den kuschligen Schlafsack. Zum Einschlafen beobachte ich die tausenden Sterne oben mir. Die Augen fallen zu und erst als der Wecker vor dem Sonnenaufgang klinget, erwache ich.
Der Morgen ist immer noch wolkenlos und das hohe Gras ist nass. Zum Glück habe ich neue Schuhe und diese weisen die Feuchtigkeit extrem gut ab. Ich suche eine geeignete Stelle für den Sonnenaufgang und warte, bis kurz vor Sechs Uhr die Sonne den Horizont überschreitet. Ich liebe diesen Moment, wenn das erste Licht auf das Gesicht scheint und den Körper erwärmt. Am Boden sind die ersten Blumen des Bergfrühlings auszumachen, die feuerroten Alpenrosen sind im Grünen auszumachen. Ich renne von Motiv zu Motiv, die Sonne stellt dabei die Szenen in das schönste Licht. Nun erreicht die Thermik den See und mit dem aufkommend Wind verschwindet die Spiegelung. Für heute genug, packe ich meine Ausrüstung und wandere zurück zum Auto. Nun geht’s ab nach Hause, etwas nachschlafen und natürlich Morgenessen.
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