Die 5-Seen-Wanderung gehört in das Repertoire der Wanderlust Menschen. Schon seit Jahren habe ich den Ort auf meiner Wunschliste, aber die Region ist leider nicht gleich um die Ecke. Wir können bereits am Freitag los und das Wetter verspricht beste Bergsicht.
Wer träumt nicht ab und zu von den leckeren Menüs aus der Kindheit? Bei mir war es erst gerade Spinat, Salzkartoffeln und Fischstäbchen. Zugegeben, meine Kochkünste übertreffen dieses Menü Zuhause schon etwas. Aber es reizt mich, Menüs die Zuhause als einfach gelten, in der Natur zu zubereiten. Mit einem Kocher und den einfachsten Mittel ist das gar nicht mehr so einfach. In Mels noch kurz Fischstäbchen kaufen und hoch geht es mit der Bahn zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Die Person am Schalter ist sehr freundlich und fragt noch nach unserem Vorhaben. Wir wollen oben im Zelt übernachten – Sie wünschte uns einen schönen Abend und ist froh, dass wir dies seriös geplant haben. Soweit so gut, bis wir beim Pass Wildseeluggen ankommen. Nach einer Stunde Wanderung stehen wir vor eine Tafel mit Campingverbot. Ab hier ist ein Jagdbanngebiet und grösser kann das Verbot nicht angezeichnet sein. Eigentlich prüfe ich dies vor jedem Campingausflug, doch für die heutige Tour ging dies vergessen. Etwas perplex suchen wir nach einer sinnvollen Lösungen. Nachdem ich endlich Mobil-Empfang habe, sehe ich auf der Karte, dass das Jagdbanngebiet bis zum Schottensee reicht. So wagen wir den Absteig bis zu diesem See. Als wir den See von oben erblicken, wissen wir genau, dass dort unser Campingplatz liegt. Zwar muss ich Morgen früher auf, da ich den Wildsee fotografieren möchte, aber das nehme ich gern in kauf.
Nun geht es ans Nachtessen zubereiten. Wie eingangs erwähnt, habe ich alle Zutaten für Fischstäbchen, Slazkartoffeln und Spinat dabei. Nun geht es los, zuest die Kartoffel wärmen, Spinat vorbereiten und am Schluss die Fischstäbchen anbraten. Noch ein wenig Rahm in den Spinat und das Essen ist fertig. Ach, es duftet so herrlich, wie in Kindheitszeiten. Nur dass wir das Gericht heute vor einem wunderschönen Bergsee mit Weitblick geniessen.
Der Morgen ist Windstill aber es ist frisch draussen. Dick eingepackt laufen wir los. Der Anstieg zum Wildsee ist kurz nach dem Erwachen besonders anstrengend. Oben angekommen beginnt gleich die blaue Stunde – dies ist die Zeitspanne vor den Morgendämmerung wenn die Sonne noch wenige Grad unter dem Horizont liegt. Die ersten Bergspitzen leuchten bereits, die Bergarena spiegelt sich im ruhigen tiefblauen Bergsee. Genau so habe ich mir die Szene vorgestellt. Es geht nicht lange und ich bekomme einen frischen Kaffe in die Hand gedrückt. Von oben beobachtet uns ein grosses Steinbock-Männchen, die zwei langen Hörner verraten ihn. Still steht er oben und beobacht uns. Ich mache noch ein paar Fotos und gehe dann wieder runter zum Zelt. Nach dem wunderschönen Morgen ist nun Frühstücken angesagt.
Das Zelt ist schnell abgebaut, es ist praktisch trocken und somit packfertig. Wir laufen die letzten Seen der Tour ab. Kurz vor dem Ende treffen wir auch schon auf die ersten Wanderer. Es werden immer mehr und uns wird jetzt auch wieder bewusst, dass die schönen Seen auch zum Repertoire der Instagram Menschen gehören. Wir kommen sicher wieder, das nächste Mal mit dem neuen Packraft um jeden See einmal abzufahren.
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