Bevor ich mein Abenteuer nach Grönland starte, will ich noch einmal in die Berge fahren. Die Vorhersage an diesem Wochenende verspricht herrliches Bergwetter. So fahre ich am Mittag auf den Nufenenpass und wandere von dort zu einem kleinen Gletscher mit einem See davor.
Ich erwarte, dass der See noch mit viel Eis und Schnee gefüllt ist, da er auf der Schattenseite liegt. Es ist heute wieder extrem warm und ich komme mit dem schweren Gepäck ordentlich ins Schwitzen. Der letzte Anstieg hoch zum Pass geht über eine karge Schotterlandschaft. Von hier an geht es für mich nur noch langsam vorwärts. Ich erreiche den Pass ausser Atem aber mit einer guten Wanderzeit, ein wenig Training für die kommenden Woche tut gut. Nun sehe ich zum ersten Mal den See. Grosse Gletscherstücke liegen darin, umgeben vom letzten Schnee – ein eindrücklicher Anblick, damit kann ich sicher ein paar gute Fotos machen. Die Vorfreude steigt. Zu meinem Erstaunen bin ich nicht der Einzige, zwei andere Gruppen hatten die gleiche Idee. Der See ist mittlerweile dank Instagram bekannt und so kommen auch Instagrammer aus Deutschland hier her um das Naturspektakel zu sehen.
Die Wanderung hat mich so beansprucht, ich muss mich kurz hinlegen. Ich Frage mich mal wieder, für was ich das überhaupt mache? Mit schweren Gepäck in die Berge gehen, ich könnte jetzt auch im Liegestuhl die Sonne von Zuhause aus geniessen… Nach einer kurzen Ruhepause mache ich mich auf zum Erkunden der Umgebung und mache die ersten Fotos. Die imposante Bergwand mit dem Gletscher färbt sich kurz vor dem Sonnenuntergang tief Orang, eine farbliches Meisterwerk zusammen mit dem blauen Gletscherwasser.
Die Nacht wird mal wieder kurz, ich gehe nochmals kurz aus dem Zelt um die Milchstrasse zu fotografieren. Leider ist der Himmel mit Schleierwolken bedeckt und so ist heute der Sternenhimmel nicht so klar wie gewünscht. Schon früh klingelt mich der Wecker aus dem Schlaf. Nun geht es nach draussen in die kalte Morgenluft. Nicht angenehm, den warmen Schlafsack noch in der Dunkelheit zu verlassen. Doch ich werde es nicht bereuen, es zeichnet sich am Himmel ein herrlicher Sonnenaufgang an. Ich laufe um den halben See um das Morgenlicht so eindrücklich wie möglich abzulichten. Dazu probiere ich die Strukturen und Formen des gefrorenen Sees mit abzubilden.
Sehr zufrieden weiss ich nun wieder, warum ich hier oben bin. Die Ruhe und die Landschaft sind eindrücklich, ein wahrer Genuss. Hier die Bilder dazu:
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