Dieses Jahr ist die „Bluescht“ früher als in den letzten Jahren. Die frostigen Nächte sind vorbei, es blüht im in der Nordwestschweiz wie wild. Speziell dieses Jahr, die Bäume haben sehr unterschiedliche Blütenstände.
Zum Teil sind die Blüten bereits in voller Pracht und die ersten grünen Blätter sichtbar, daneben stehen Bäume mit noch fast geschlossenen Knospen. So ist die Suche nach idealen Bäumen mit schönem Hintergrund, ohne Häuser und Stromleitungen, nicht so einfach.
Doch nun von Anfang an. Es ist meine erste Woche Ferien in diesem Jahr, die ich eigentlich in einem Modul zum Outdoorguide verbringen würde. Aber wegen dem Corona-Virus wurde das erste Modul abgesagt. So habe ich eine Woche nichts zu tun und Zeit. Freunde treffen muss jetzt leider warten trotz dem schönen Wetter draussen. So entscheide ich das Material ins Auto zu packen und ein paar Tage in die Nordwestschweiz zu fahren und den vielen Ausflügler aus dem Weg zu gehen.
Den ersten Abend wage ich ein Projekt beim bekannten Kirschbaum in Buus. Der wunderschöne Einzelbaum thront auf dem Felde, davor eine kleine gemütliche Sitzbank. Heute ist der Tag des Supermondes und der Himmel klar, wie sonst nie in dieser Jahreszeit und erst noch ohne Kondenspuren. Ich habe das 80-400mm Zoomobjektiv dabei und will den überdimensionalen Mond im Sonnenuntergang mit dem blühenden Kirschbaum fotografieren. Ich habe am Vorabend einige Stunden Recherche aufgewendet, um den idealen Platz zu finden. Wie der Zufall will, treffe ich auf den lokalen Fotografen Adrian Wirz (www.adrian-wirz.com) und Roland Moser (www.nature-moments.com). Die Unterhaltung wird mit genügend Abstand gehalten. Adrian Wirz nimmt an meinem Projekt teil und wir begeben uns an den ausgesuchten Sichtpunkt. Und wie geplant erscheint der Mond pünktlich riesengross neben dem weissen Baum. Besser können die Bedingungen nicht mehr sein. Das Nachtessen koche ich mir auf der Sitzbank unter dem Kirschbaum, das Summen der Bienen vom Tag ist verstummt.
Kurz vor der Morgendämmerung trifft auch noch Roger Spring (www.rogerspring.ch) ein. Keine Wolke am Himmel, die Sonne scheint unter dem Kirschbaum hervor und lässt die weisse Blütenpracht goldig glänzen – einfach wunderschön. Kurz darauf riecht es schon nach frischem Kaffe, daneben Rösti mit Speck. So kann für mich jeder Morgen beginnen.
Gegen Abend finden wir uns in der Region bei Rünenberg ein. Den grossen Birnbaum im Abendlicht wollen wir uns nicht entgehen lassen. Leider ist der Sonnenuntergang dem Dorf zugewannt, ein Foto mit den vielen Gebäuden wollen wir nicht. Doch das rote Abendlicht schimmert auf den grossen weissen Baum. Mit von der Partie ist nun auch Christian Gehrig (www.christiangehrig.com), Roger verabschiedet sich und geht für heute nach Hause. Den Abend lassen wir gemütlich bei Bier und Wein mit vielen Geschichten ausklingen. Morgen geht es früh auf, schauen was das Wetter will. Es ist zwar noch recht dunkel draussen, aber am Himmel zeichnen sich viele kleine Wolken ab. Haben wir heute Glück und es gibt einen schönen farbigen Sonnenaufgang? Leider nein, die Wolken sind im Osten zu dicht und versperren die Sonne. So geht es weiter mit der Suche nach neuen Bäumen.
Wir werden fündig. Ein grosses Feld voller Kirschbäume in der Blühte entdecken wir gegen die Mittagszeit. Es bleibt somit noch genügend Zeit, um zusammen zu grillieren. Hier stoppe ich mit der Berichterstattung und lasse die Bilder wirken: