Der Aussichtsberg Les Pléiades oberhalb von Montreux verwandelt sich im späten Frühling in ein Meer voller weisser Blumen. Auf den Felder der Hänge wachsen im Mai die wilden weissen Narzissen, auch Dichternarzissen genannt.
Es ist das erste Mal, dass wir dieses Spektakel aufsuchen und so wissen wir noch nicht was uns erwartet. Noch in der Nacht fahren wir in Bern los um in der Dämmerung oben auf dem Berg zu stehen. Zu meinem Erstaunen sind wir die Einzigen, die sich noch im Dunkeln auf den Weg machen. Der Holzsteg über das Hochmoor knirscht unter unseren Füssen und ringsum steigt Nebel aus dem Nassen hoch. Eine unglaubliche Atmosphäre, die wir hier antreffen, ab und zu machen wir Wildtiere aus, die in den frühen Morgenstunden die Chance nutzen, nicht gestört zu werden und sich auf den Feldern aufhalten. Je weiter wir in das Gebiet vorstossen, umso mehr macht sich der Duft der gesuchten Blumen bemerkbar. Von weitem erspähen wir einen weissen Teppich, es wirkt wie ein grosses Schneefeld. Schnell wird uns klar, dass dies die gesuchten weissen Narzissen sind. Zu meinem Erstaunen sind die Blumenfelder riesig. Dieses Jahr scheint es mir, entfaltet sich die Blumen- und Pflanzenwelt in voller Pracht. Zu meinem Glück ist es praktisch windstill, so verwackeln die Blumen auf dem Foto nicht, was sonst eine mühselige Angelegenheit werden kann. Wir suchen uns ein Plätzchen aus, wo wir die fragilen Pflanzen nicht beschädigen. Wir machen es uns auf einem grossen Stein gemütlich, der am Rand der Felder liegt. Es ist gar nicht so einfach ein idealer Blinkwinkel auf die Blumen zu finden, damit sich die schöne sternförmige Blüte perfekt präsentiert. Pünktlich zum Sonnenaufgang finde ich mein Platz und kann super Fotos machen. Hier zwei Fotos davon:
Morgendämmerung
Sonnenaufgang zwischen den Stern-Narzissen