Manchmal frage ich mich schon, was ich in aller Herrgottsfrühe hier druassen mache. Die Schneeschuhe unter mir knirschen in der Kälte. Ich starte heute meine Tour noch in der Nacht umgeben vom Nebel.
Um mich herum schneit es leicht, die ersten Bäume sind vom Raureif leicht mit Eis bedeckt. Es geht steil hoch und eigentlich sollte ich die Nebeldecke bald durchbrechen. Doch ich erreiche die Waldgrenze und befinde mich immer noch im dichten Nebel. Es windet, es ist kalt und der Raureif hat sich auch an mir angesetzt. Ich muss weiter nach oben, so kann ich Fall, dass die Nebelobergrenze sinkt, schnell nach unten absteigen. Das Ziel ist, die Bäume auf der Nebelgrenze im Morgenlicht abzulichten. Ich erreiche den höchsten Punkt – immer noch im Nebel. Ich setze mich in den Windschatten und warte auf das Dämmerungslicht.
Plötzlich erkenne ich einen Stern am Himmel, schaue hinter mir und sehe, dass der Nebel nur noch wenige Meter über mir hinwegzieht. Hinwegziehen ist untertrieben, es windet heftig. Mein Rucksack ist zum Glück schwer bepackt und somit sicher vom Wind. Ich mache mich nun auf zu einer kleinen Baumgruppe. Als ich diese erreiche, sind die Nadeln unter einer dicken Schneeschicht. Verhältnisse die ich bisher nur aus Lappland kenne. Dort werden die tief verschneiten und gefrorenen Bäume „Tykkylumi“ genannt. ich fühle mich tausende Kilometer in den Norden versetzt. Die Nebelhöhe variiert stark und manchmal scheint das Morgenlicht auf die weissen geisterhaften Bäume.
Noch bevor es Mittag ist, sollte ich zum Arbeiten zuhause sein. So renne ich in aller Eile den Berg runter und fahre nach Hause – ein wahnsinniger Morgen geht zu Ende.
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