Es ist Anfangs März und es regnet und stürmt in der Schweiz. Im Flachland ist der Schnee bereits weg und zurück bleibt eine braune öde Landschaft. Für mich kommt damit die Zeit, nach alternativen Sujets Ausschau zu halten. Dafür gehe ich gerne in den Schweizer Jura mit seinen unzähligen Schluchten und Wasserfällen.
Um neun Uhr werde ich vor der Haustür von Georg Capsar (www.casparphotographytime.ch) und Remo Wettstein (www.wettsteinfoto.ch) abgeholt. Das erste Ziel, der Wasserfall Cascade du Dard liegt etwa eine Stunde von Bern entfernt. Von Croy aus geht es etwa eine halbe Stunde zu Fuss, vorbei an liebevoll hergerichteten Häuser und dem Bach, der den Wasserfall speist. Er führt schon ordentlich Wasser, wie beim letzten Mal als ich hier war oder sogar noch ein wenig mehr. Unten am Fuss des tosenden Wasserfalls angekommen, beginnen wir mit fotografieren. Die Linse des Objektivs wird durch die Gischt des Wasserfalls immer wieder nass, so beginnt die Reinigung immer wieder von vorne. Wenn es mal ein wenig Windstill ist, nutze ich den Zeitpunkt um eine Aufnahme zu machen und hoffe, dass genau in dieser Sekunde keine neue Gischtwelle die Linse trifft. So gelingen mir die eine oder andere Aufnahme.
Auf dem Rückweg beginnt es zu nieseln. Wir suchen das nächste Restaurant auf um dem angekündigten Regen zu entgehen. Nach einem ausgiebigen Mittagessen fahren wir weiter in eine nahe gelegene Schlucht. Auf dem kurzen Fussweg hinunter in die Schlucht begegnen wir einer Gämse, die sich an unsere Gegenwart nicht gestört fühlt. Erst als Remo näher geht um ein Foto zu nehmen, begibst sie sich in die nahe Felswand. Unten in der Schlucht erwartet und ein kleines Paradies. Azurfarbenes Wasser und eine moosige Märchenlandschaft. An den Seitenwände der Schlucht sind überall kleine Wasserfälle die über das Moos herunter fliessen. Wir verweilen hier lange und nehmen aus allen möglich Positionen Bilder. Nur noch grünes Laub könnte die Szene schöner machen – für mich ist klar, dass ich im spähten Frühling hier hin zurück kommen muss!