Der Nebel hat in den letzten Tagen den Jura fest im Griff. Zusammen mit leichtem Schneefall hat sich eine zarte Schicht Raureif gebildet. Für mich Grund genug, das Wetter der kommenden Tage genau zu beobachten. An diesem Morgen entdecke ich eine vielversprechende Chance: Der Nebel scheint dünner, und ich könnte darüber sein. Also packe ich meine Schneeschuhe und mache mich von einem tiefer gelegenen Pass auf den Weg zum Gipfel.
Der Aufstieg fühlt sich an diesem Morgen besonders schwer an. Der Atem geht stockend, und ich sinke bei jedem Schritt tief in den Schnee ein. Mein Herz schlägt schneller, als ich merke, wie rasch die Dämmerung näherkommt – und wie langsam ich vorankomme. Schliesslich erreiche ich die Hochebene. Hier oben eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Alpen, und die Bäume stehen tiefgefroren im Raureif.
Im violetten Dämmerlicht, das heute aussergewöhnlich intensiv scheint, mache ich zunächst ein paar Aufnahmen. Dann steige ich weiter hinunter zu einer Baumgruppe, die ich schon zu anderen Jahreszeiten besucht habe. Ich beeile mich, denn ich möchte die ersten Sonnenstrahlen nicht verpassen. Doch während die Sonne aufgeht, ziehen plötzlich Wolken auf und verhüllen die Szene. Das ersehnte intensive Morgenleuchten bleibt aus – zunächst.
Geduldig warte ich. Und tatsächlich, nach einiger Zeit öffnet sich eine Lücke in den Wolken. Die Sonne bricht hindurch und taucht die vereiste Landschaft in ein goldenes Licht. Es ist ein magischer Moment, der all die Anstrengungen wert macht – ein lang ersehnter Traum, der in Erfüllung geht!
Leave a reply
Wunderschöne Aufnahmen und gratuliere sehr!
Viel Erfolge weiterhin und mit Grüssen vom Gerry
Vielen Dank 🙂