Der Herbst kam für mich nach dem langen Sommer etwas überraschend. Die Blätter der Bäume verfärben sich jetzt sehr schnell, und die Temperaturen werden kühler. Wenn die Temperatur unter den Taupunkt fällt, bildet sich über Wasserstellen Nebel.
Dank moderner digitaler Hilfsmittel ist die Vorhersage zwar einfacher geworden, aber nicht immer von Erfolg gekrönt. Heute fahre ich in der Dunkelheit in Richtung Jura zu einem Ort, den ich zusammen mit Christian Gehrig letztes Jahr erkundet habe. In meinem Kopf habe ich immer noch die genaue Stelle, die ich heute fotografisch festhalten möchte. Dort gibt es viel Totholz, hohes Gras (und Zecken), Birken und lichte Waldstücke. Ein Traum für jeden Wald-Fotografen.
Ich steige aus dem Auto und höre die Rufe der Hirschbrunft aus der Dunkelheit. Langsam wird es heller, und der Tag bricht an. Der Nebel liegt ziemlich hoch, daher bekomme ich vom Morgenlicht noch nicht viel mit. Ich bewege mich vorsichtig durch das Moor und versuche, keine Spuren zu hinterlassen. Als ich am Ufer eines kleinen Tümpels die perfekte Position suche, bemerke ich das Sonnenlicht. Der Nebel ist gerade sehr dynamisch, und so wechseln sich Licht und Nebel ab. Die nächste Stunde verbringe ich damit, verschiedene Positionen und Lichtstimmungen einzufangen.
Der Morgentau auf dem hohen Gras durchtränkt meine Kleidung. Erst als ich langsam zu frieren beginne, mache ich mich auf den Rückweg zum Auto. Was für ein wunderschöner Tag mit Licht und Nebel im Moor. Bis zum nächsten Mal.
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