Es ist bereits anfangs März, im Jura liegt von letzter Nacht wenig Neuschnee. Von dieser Region bin ich sehr begeistert. Nur wenige andere Personen suchen die Natur dort auf und sie ist für mich schnell erreichbar. Auch die Lawinengefahr bei Neuschnee und Wind hält sich dort in Grenzen.
Am späteren Nachmittag starte ich mit den Schneeschuhen am Rucksack den Trail vom Parkplatz des Col du Marchairuz aus. Es liegt nicht wirklich viel Schnee, die ausgesetzten Bäume sind auf der Südseite bereits von der Sonne aufgetaut und schneefrei. Ich konzentriere mich darauf, die Gegend genau zu erkunden. Jeder Hügel wird nach idealen Bäumen abgesucht.
Die Hoffnung auf ein paar Foto von heute Abend sind gering. Dichte Wolken ziehen über die Jurahöhen und ab und zu schneit es leicht. Doch je später es wird, lockern sich die Wolken langsam auf. Das letzte Abendlicht dringt durch und beleuchtet die dunklen Restwolken und die weissen Bäume. Der Lichtwechsel ist extrem, ich beeile mich um möglichst viele Ecken meiner Umgebung abzulichten. Die trägen Schneeschuhe habe ich längst abgezogen, damit ich agiler bin. Als das Dämmerungslicht langsam nachlässt, gehe ich den Pfad zurück zum Pass, genug für heute.
Nach einer einfachen Mahlzeit auf dem Campingkocher mache ich das Nachtlager im Auto parat. Es ist erst acht Uhr Abends, aber ich bin sehr müde – kurze Zeit später schlafe ich im warmen Schlafsack ein.
Um fünf Uhr klingelt bereits der Alarm meines Telefons. Die Temperatur im Auto ist auf -10°C gesunken, die Fenster sind von innen mit Eiskristallen beschlagen. Der Vollmond beleuchtet die weisse Landschaft, aber ich bin zu faul um bei diesen eisigen Temperaturen raus zu gehen. Der Wecker wird neu gestellt. Eine Stunde später stehe ich dann vor dem Auto, immer noch etwas müde und es ist mir kalt. Ich freue mich dennoch, die menschenleere Umgebung erneut zu erkunden. Im ersten Morgenlicht erkenne ich eine breite Wolkenfront über den Alpen. Ich laufe querfeld ein, suche mir neue Positionen, um eine möglichst schöne Szene einzufangen. Am Schluss lande ich auf der Suche bei der Cabane Cunay, von wo ich den grandiosen Sonnenaufgang bestaune. Was für Farben, ein herrlicher aber eisiger Winterabschluss.
Nun freue ich mich auf den Frühling 🙂
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