Noch mitten in der Nacht verlasse ich das Haus und fahre mit dem Auto auf den Gurnigel. Nach dem aktuellen Wetterbericht soll es kurz vor der Dämmerung eine Wolkenlücke geben, die ich für die Sternenfotografie nutzen will. Die letzte Nacht hat es in den höheren Lagen auch noch ein wenig geschneit, so erwarte ich oben auf dem Pass eine weisse Landschaft – vermutlich die Letzte für diese Saison.
Auf dem Pass erleuchten meine Autoscheinwerfer die Tannen, die wirklich mit wenig Schnee bedeckt sind. Leider ist der Wind zu stark und hat an den exponierten Stellen den Schnee bereits ordentlich verweht. Ich steige aus dem Auto, es ist bitter kalt und windig. Am Himmel ist kein einziger Stern auszumachen, eine dicke Wolkendecke hängt über den Voralpen. Ich will nicht aufgeben und rede mir ein, das es eventuell mit diesen Wolken zum Sonnenaufgang eine dramatische Stimmung geben könnte. Ich schlafe im Auto noch eine Stunde und starte nun in der Dämmerung den Aufstieg auf das Selibüel. Langsam wird die verschneite Landschaft um mich sichtbar, der Tag beginnt. Am Himmel ist eine schwarz gefärbte Wolkendecke auszumachen, im Südosten gegen die Alpen mit einem Spalt offen. Das ist die perfekte Ausgangssituation für den perfekten Sonnenaufgang. Doch die Höhenwinde bewegen die Wolken in einer zu schnellen Geschwindigkeit. Als sich die Sonne dann über dem Horizont zeigt, ist der Himmel über dem Gantrisch wolkenlos. Heute will das Glück nicht auf meiner Seite sein. Dennoch geniesse ich die Ruhe hier oben auf dem Selibüel. Auf dem Rückweg kreuze ich die ersten Winterspotler, die sich auf in den Schnee des Gantrischgebiets machen – Vorbei ist die Ruhe.
Dämmerungslicht
Wird das eine perfekter Sonnenaufgang? Die Wolken passen…
Wenig später: Die Wolken verziehen sich…
Sonnenaufgang, aber wolkenlos
Licht im Wald 1
Licht im Wald 2