Endlich ist der Bergfrühling da und das Wetter ist herrlich. Am späten Nachmittag fahren Christan Gehrig (www.christiangehrig.com) und ich zusammen in Richtung Freiburger Alpen. Das Material für den Zweitagesausflug wird auf dem Parkplatz in die grossen Trekkingrucksäcke verstaut. Von hier geht es steil nach oben.
Es ist bereits sehr warm und ich komme recht ins Schwitzen. Es ist die erste grobe Tour in diesem Jahr mit schwerem Gepäck. Die erste Anhöhe ist geschafft, ob es hier bereits die gesuchten Blumen hat? Leider nein, nur einige wenige weisse Narzissen können wir in den saftigen Wiesen erspähen. Mit etwas Unmut machen wir uns auf in die zweite Steigung, ein staubiger Pfad führt im Zick Zack den steilen Hang hinauf. Machen wir diesmal erneut einen Ausflug ohne die schönen Blumen zu Gesicht zu bekommen? Kurz vor dem Erreichen der Krete macht sich ein nelkiger Duft in der Nase bemerkbar. Ich war bereits vor wenigen Jahren in der Nähe von Montreux in den bekannten Felder der Les Pléiades Region (https://captures.ch/projects/les-pleiades-der-duft-der-narzissen/) und so kommt mir der Duft sehr bekannt vor. Und siehe da, als wir den Kamm überwinden, sehen wir ein Feld voller Narzissen – eine weisse Sternenpracht. Yes, was für ein Glück wir haben, dennoch macht uns die Bise sorgen. Es windet recht und die filigranen Blumen schwanken im Winde.
Im Norden macht sich gegen Sonnenuntergang der Dunst erkennbar, das rote Abendlicht wird darin gebrochen und wirkt heute besonders fein. So ist das Alpenglühen heute nicht sehr intensiv, die Farben sind aber extrem ausgeglichen. Der Wind will leider nicht stoppen und so ist es schwierig eine unverwackelte Aufnahme zu machen. Ich konzentriere mich darauf, den Wind in das Bild einzubauen. Erst als das Licht sehr schwach wird und die Belichtung der Kameras zu lange, gehen wir zu den bereits aufgebauten Zelten zurück. Heute kochen wir das einfachste Menü der Woche, es gibt Trek’n’eat Trockennahrung zum warm aufgiessen. Diese schmeckt mir aber sehr, vermutlich trägt das kühle Craftbeer auch noch dazu bei 🙂
Der Wecker klingelt uns schon vor dem Sonnenaufgang für die Milchstrasse aus dem Bett. Heute ist es für mich schwierig den warmen Schlafsack zu verlassen. Aber ich quäle mich auf und mache ein paar Bilder, die Milchstrasse ist direkt über dem markanten Bergspitz vis à vis von uns. Nun nochmals kurz ins Bett, bevor die Dämmerung beginnt.
Nach und nach wird es hell um uns, heute morgen ist es zum Teil sogar windstill. Ich nutze die Gelegenheit und mache einen Bildaufbau mit nahen sternförmigen Narzissen, dahinter die Berge. Als das Morgenlicht auf den Berg trifft, stimmt alles – was für ein Morgen. Ich lege mich ins Gras und geniesse die wärmende Sonne. Vor mir läuft ein neugieriger Steinbock vorüber, sucht sich das beste frische Gras. So kann für mich jeder Morgen beginnen. Einige Zeit später, nach einem warmen Kaffee, packen wir unser Equipment und wandern zurück zum Ausgangspunkt. Weiter geht die Reise ins nächste Tal – ihr werdet davon lesen. Hier die Bilder vom Ausflug.
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