Schon einige Male unternahm ich einen Ausflug an den Étang de la Gruère, ein gestauter Moorsee im Jura an der Grenze zum Kanton Bern. Oft versuchte ich die Stimmung am Morgen einzufangen, jedoch ohne Erfolgt. Entweder verzogen sich die Wolken, der See war gefroren oder was auch immer. Dennoch mache ich noch einmal einen Anlauf.
Mitten im Feierabendverkehr fahren wir durch Biel, der Fuss ist vom Kuppeln und Gas geben im Stau fast lahm. Hinzu kommt, dass wir Zeit haben den Himmel zu beobachten, im Jura ziehen Wolken auf und verdichten sich langsam. Als wir endlich dem Stau entfliehen können, überlegen wir noch einmal umzukehren, nicht schon wieder eine Weg fahren und nichts im Kasten haben, das wäre schade. Ich entscheide mich für den See und bin der Überzeugung, dass auch eine Wanderung am See trotz Wolken schön sei.
Beim See angekommen überraschen uns die vielen Ausflügler, die sich um den See verteilen. Hier werden Enten gefüttert, Kinderwagen gestossen, gejoggt oder eben mal beim Smalltalk den See umrundet. Das kleine Naturschutzgebiet ist ein Naherholungsgebiet geworden. Nach ein paar Meter laufen, scheint die Sonne zum ersten Mal zwischen den dichten Wolken hindurch und erleuchtet die goldigen Birken und die dunklen Tannen. Von nun an beginnt die Fotojagd. Nicht ganz einfach, die Enten schwimmen einem hinterher, in der Hoffnung auf einen Brotkrümel, jedoch zerstören diese im Schwumm die wunderschöne Spiegelung. So bewegen wir uns im Laufschritt um den Enten im Voraus zu sein. Rund um den See finde ich tolle Spots mit günstigen Lichtstimmungen und am Schluss werden wir noch mit einem wunderbaren Sonnenuntergang belohnt – Was für ein Tag!