Der erste Schnee in diesem Winter ist wirklich beeindruckend. Schon im Vorfeld wurde vor Chaos gewarnt, und an diesem Morgen erlebe ich es mit eigenen Augen. In Bern sind die Strassen nicht geräumt, und ich hatte gehofft, dass die Autobahn schneefrei ist.
Als ich die Auffahrt hochfahre, muss ich feststellen, dass die Autobahn heute nur mit etwa 30 km/h befahren werden kann. Auf beiden Strassenseiten liegen Eisflächen und viel Schnee, und einige Lastwagen stehen auf dem Pannenstreifen mit aktivierten Warnblinkern. Kaum bin ich von der Autobahn abgebogen, gibt es kein Weiterkommen mehr. Ein Mann hat sein Auto mit Sommerreifen in den Schneewall gefahren und blockiert die halbe Strasse. Trotz erheblichem Körpereinsatz gelingt es uns nicht, das Fahrzeug zu befreien, und er muss auf einen Abschleppwagen warten. Langsam gehen mir die Warnleuchten im Kopf an: Soll ich umdrehen oder weiterfahren? Ich entscheide mich, weiterzufahren, da in der Stadt der Morgenverkehr anrollt und das Chaos auf den Strassen bereits ausgebrochen ist.
Ich biege auf die steile Passstrasse im Emmental ein und erwarte, dass ich nicht hochkomme. Doch zu meiner Überraschung ist die Strasse perfekt geräumt. Kurz darauf stapfe ich durch den hohen Schnee in Richtung des Aussichtsturms. Zu meiner Freude ist sogar die Treppe zum Turm geräumt, und ich kann ohne Mühe hinaufsteigen. Leider verdecken die letzten Schneewolken die Alpen, aber die Morgenstimmung ist einfach wunderbar. Trotz des Chaos und der Ungewissheit kann ich diesen schönen Morgen hier auf dem Turm in vollen Zügen genießen.
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