Bald steht der Vaterschaftsurlaub an und ich will vorher noch kurz den Kopf lüften. Hinzu kommt, dass der neue Schlafsack (Cumulus Panyam 600) zum Testen bereit liegt.
Zu meiner Freude will Sina auch mit und so wählen wir eine sichere, kurze und machbare Route im Berner Oberland. Das Alpticket ist gelöst und wir fahren hoch auf die Alp. Durch das saftige Grün geht es über die Waldgrenze, bis wir eine kleine Ebene zwischen dem hügligen Terrain erreichen. Hier haben wir vom Steinwild und von den Hühnervögel genügend Abstand, damit wir das Zelt aufstellen können. Der moosige Untergrund ist nicht nass, jedoch umliegend hat es wenige Schneereste von letzter Woche. Der Winter ist nicht mehr weit weg. Das Zelt ist Dank unserer Übung schnell gestellt und die Matratzen mit den Schlafsäcken liegen bereit. Ich habe heute nur das kleine Stativ und die leichte Kamera mit mir, die Wetteraussichten waren kurzfristig nicht mehr so toll wie erst ausgestellt. So bin ich heute nicht aufs Fotografieren fixiert, wie sonst üblich.
Über dem nahe gelegenen Berg, der westlich von uns gelegen ist, erblicke ich kurz vor dem Sonnenuntergang eine leichte Himmelsverfärbung. Mit jeder Minute wird diese stärker, ich rufe Sina zu, dass dies wohl mein Jökulsarlon Moment ist. Wer jetzt nicht weis was dies ist, kann das gerne im kürzlich erschienen Blog aus Island nachlesen (Blog Link: Island). Und ja, es wird mein Moment, der Himmel brennt nach wenigen Minuten regelrecht. Ein gigantischer roter Schweif ist am Himmel erleuchtet. Wir kommen kaum aus dem Staunen und geniessen das Naturwunder. Es ist nun Zeit um noch etwas zu Essen. Im Stirnlampenlicht koche ich Spätzlipfanne mit Pilzen, garniert mit viel Käse. Kurz Zeit später kriechen wir ins Zelt unter die wärmenden Schlafsäcke. Der neue Schlafsack ist ein Traum und kurze zeit später schlafe ich ein. Nur Sina kämpft die ganze Nacht mit ihrer Matratze, die dauernd nach Luft verlangt. Am nächsten Morgen entdecken wir dann auch das Übel, mehrere kleine Löcher – Dies ist Sinas Moment.
Die wärmende Sonne heizt bald ordentlich ein, es ist Zeit aufzubrechen. Wir blicken auf den Nebel im Tal und möchten eigentlich nicht nach Hause. Denn so schön wie es oben ist, so grau ist es Zuhause.
Leave a reply