Schon lange sprachen wir von einer Tour über den grössten Gletscher der Alpen zur Konkordiahütte. Nun haben wir uns diesen Traum letztes Wochenende realisiert. Bereits früh morgens ging es per Bahn los Richtung Jungfraujoch via Wengen.
Das Abenteuer startetet bereits in Interlaken. Bei jeder Bahnstation nahm die Zahl der asiatischen Touristen zu, bis schlussendlich auf der kleinen Scheidegg der Höhepunkt erreicht war. Durch das schöne Wetter angelockt, war die letzte Station überfüllt von Touristen. Nur durch Zufall fanden wir einen Weg vorbei an all den anderen Touristen in der Schlange, die hofften einen der raren nicht Reservationsplätze im letzten Wagen zu ergattern. Weil dann aber das Zugsabteil zu voll war, durften wir vorne bei der Lokführerin Platz nehmen und die Fahrt auf das Jungfraujoch exklusiv auf den ersten Pässen geniessen. Oben angekommen erwartete uns die zwei Bergführer, die unsere zwei Gruppen sicher über das ewige Eis führen.
Nach kurzer Einweisung ging es los den steilen Jungfraufirn herunter zum Konkordiaplatz. Der Weg über den Gletscher war schneebedeckt und rutschig, da der letzte Schneefall erst noch im Juni war. Das Wetter war perfekt, wolkenlos und die Sonne brannte auf unsere Gesichter. Auf dem letzten Abschnitt zum Felsfuss unterhalb der Hütte mussten noch einige Bäche überquert werden, die zu nassen Schuhen führten. bevor man sich auf der Sonnenterrasse der SAC-Hütte ausruhen durfte musste noch die steile Treppe am Fels überwunden werden, die aus meiner Sicht gar nicht so anstrengend war wie wir berichtet bekamen.
Müde gingen wir früh nach dem feinen Nachtessen ins Bett und ich stellte meinen Wecker um gegen Mitternacht draussen zu sein. So erwachte ich kurz vor dem Wecker und begab mich mit dem vorbereiteten Equipment nach draussen. Es war windstill und sternenklar, die Milchstrasse war bereits im Süden sichtbar am Himmel. So stand der geplanten Zeitraffer Aufnahme nichts im Wege. Satte drei Stunden nahm ich alle dreissig Sekunden ein Bild des Nachthimmels, nur wenig Kunstlicht störte die Dunkelheit über dem Gletscher.
Am nächsten Morgen ging es früh los. Die ersten Sonnenstrahlen trafen dann kurz vor dem Abmarsch auf den Gipfel der Jungfrau. Der zweite Tag war schwieriger zu bewältigen als der Erste. Der Pfad durch den Eisriesen ging auf und ab, quer über tiefe azurblaue Spalten. Man musste immer gut aufpassen, dass man sich nicht in den Stacheln der Steigeisen verhakte. Unser Bergführer führte uns sicher durch die Eislandschaft bis nach Märjelensee. Die letzten Kilometer führten uns dann Richtung Fiesch wo wir überglücklich und total ausgelaugt den Heimweg antraten. Es war eine einmalige Erfahrung, einfach super!
Ewigeisfirn (Zum Vergrössern drauf klicken)
Gletscherspalten Konkordiaplatz (Zum Vergrössern drauf klicken)
Nachthimmel (Zum Vergrössern drauf klicken)
Dämmerung über der Jungfrau (Zum Vergrössern drauf klicken)
Sonnenaufgang über der Jungfrau (Zum Vergrössern drauf klicken)
Blick zurück zum Jungfraujoch (Zum Vergrössern drauf klicken)
Trekking über den Gletscher (Zum Vergrössern drauf klicken)
Gletscherspalten (Zum Vergrössern drauf klicken)
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